Selbstvertrauen – Kleine Philosophie der Zuversicht

Selbstvertrauen ist ein Kind der Freude: Wir ziehen Freude aus dem, was wir gut machen.

Charles Pépin

„Im Meinungsgewitter auf die eigene innere Stimme zu hören. Eine klare Richtung einschlagen, wenn sich grenzenlose Möglichkeiten auftun. Entscheidungen treffen, obwohl letzte Zweifel sich nicht ausräumen lassen. All das erfordert eine wesentliche Fähigkeit: sich selbst vertrauen zu können“.

In seinem Buch Sich selbst vertrauen, nimmt uns Charles Pépin mit auf eine Reise, die Mut macht. Er zeigt, wie wir lernen können, dem Ungewissen mit mehr Zuversicht zu begegnen.

Wir ergründen die Triebkräfte des Selbstvertrauens indem wir es im wahren Leben beobachten, es entstehen und wachsen sehen, seinen Bewegungen, Zweifeln und Umwegen folgen.

Am Anfang unseres Lebens ist Selbstvertrauen Vertrauen in die Person, die uns mit Liebe begegnet, uns nährt und die Windeln wechselt.

Für die vielen Überlebenden unglücklicher Kindheiten wird das

  • Selbstvertrauen als Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, und das
  • Selbstvertrauen als Vertrauen in das Leben

besonders interessant.

Es gibt kein echtes Selbstvertrauen ohne Treue zu sich selbst, ohne innere Kohärenz, ohne die tiefe Freude, die mit dieser Kohärenz einhergeht. Die Treue zum eigenen Begehren ist das Gegenmittel gegen das Gift des Vergleichens.

Charles Pépin

Selbstvertrauen hat mit unserer Fähigkeit zu tun, uns trotz aller Zweifel aufzumachen, unsere Komfortzone zu verlassen und uns in die Welt hinauszuwagen. Spürbar wird Selbstvertrauen in der konkreten Handlung – im Tun.

Dabei ist es ein und dieselbe Bewegung, die uns hilft, uns selbst und anderen zu vertrauen: hinausgehen, damit wir Beziehungen zu Menschen knüpfen, die anders und inspirierend sind. Damit wir uns Freunde aussuchen, die uns sehen wie wir sind, uns wachsen lassen und uns wachrütteln. Damit wir Beziehungen finden, die uns guttun, Sicherheit geben und frei machen.

Frei sind wir dann, wenn wir ganz und gar wir selbst sind. Frei sind wir auch, wenn es uns gelingt, unsere Vergangenheit als ein Ganzes anzunehmen, sagt der Philosoph Henri Bergson.

Daher können wir unmöglich frei sein, wenn wir unsere eigene Geschichte neu schreiben und dabei die dunklen Seiten ausklammern in dem Bemühen, das Glas halb voll zu sehen. Auch können wir nicht frei sein, wenn wir uns in einem fortwährenden mea culpa ständig selbst die Schuld geben und das Glas immer nur halb leer sehen. Beides offenbart einen Mangel an Selbstvertrauen.

Wie oft zögern wir endlos, finden nicht den nötigen Elan, um uns zu entscheiden. Wir neigen dazu, fehlende Argumente, Fakten oder Kenntnisse als Grund vorzuschieben. Häufig fehlt es uns aber einfach nur an Vertrauen.

Der Sprung ins Ungewisse ist nicht leicht. Wir müssen akzeptieren, dass es immer einen gewissen Anteil an Ungewissheit im Leben gibt. Und wenn wir es schaffen, diesen zu lieben? 

Es ist leicht, in der Welt nach der Meinung der Welt zu leben, es ist in der Einsamkeit leicht, nach seiner eigenen zu leben - aber der große Mensch ist der, welcher inmitten der Menge, ohne zu streiten, die Unabhängigkeit der Einsamkeit zu bewahren weiß.

Ralph Waldo Emerson

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